Laut einem Artikel auf Biooekonomie.de ist es schon seit längerem möglich, den wichtigen Hightech-Werkstoff Carbonfaser auch aus nachwachsenden Rohstoffen anstelle von Erdöl zu erzeugen. Doch die mechanischen Eigenschaften waren bislang dem Erdölpendant unterlegen. Dank eines Ultrahochtemperaturofens dürfte sich das nun ändern, wie Faserspezialisten des Potsdamer Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung (IAP) jetzt berichten. Auf der Kunststoffmesse K in Düsseldorf wollen die Forscher vom 16. bis 23. Oktober 2019 erste Produkte und Vorstufen vorstellen.
Bislang unzulängliche Steifigkeit und Festigkeit
„Die Herstellung von Carbonfasern aus Präkursoren, die auf nachwachsenden Rohstoffen wie Cellulose, Lignin oder Hemicellulose basieren, war bisher zwar prinzipiell möglich, jedoch sind bei den üblichen Pyrolysetemperaturen von bis zu 1600 °C die mechanischen Eigenschaften Steifigkeit und Festigkeit sehr beschränkt“, erläutert Jens Erdmann vom IAP das Problem. Die sogenannten Präkursoren sind als Zwischenprodukt unumgänglich, da sich aus reinem Kohlenstoff nicht direkt Fasern herstellen lassen.